Freitag, 6. Juni 2008
SPD stürzt in Umfrage erstmals unter 20 Prozent
Foto: Dpa
Die SPD ist in der Gunst der deutschen Wähler auf ein noch nie da gewesenes Tief eingebrochen. Die wöchentliche Forsa-Umfrage für RTL und die Zeitschrift "Stern" sieht die Sozialdemokraten nur noch bei zwanzig Prozent. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Verlust von drei Prozentpunkten. Damit liegt die SPD nur noch fünf Punkte vor der Linkspartei, in der zahlreiche unzufriedene Ex-SPDler eine neue politische Heimat gefunden haben. Von der FDP trennen die Sozialdemokraten noch sieben Prozentpunkte. Es ist der niedrigste Wert, den Forsa jemals für die SPD ermittelt hat.CDU und CSU liegen in dieser Woche leicht verbessert bei 36 Prozent. Auch die Oppositionsparteien konnten sich verbessern: Die Linkspartei kletterte auf 15 Prozent (ein Punkt Zugewinn), ihren bislang höchsten Wert. Die FDP gewann ebenfalls einen Punkt hinzu und kommt nun auf 13 Prozent, die Grünen erreichen 12 Prozent und liegen damit ebenfalls leicht im Plus.
Vor allem Männer sprechen sich bei ihren Wahlabsichten nur noch selten für die SPD aus. 17 Prozent von ihnen gaben an, sie wollten sozialdemokratisch wählen, genau so viele entschieden sich für die Linkspartei. Die FDP liegt in dieser Bevölkerungsgruppe bei 16 Prozent, die Union bei 34 und die Grünen bei elf Prozent.
Forsa-Chef Manfred Güllner nannte den SPD-Wert einen „bis jetzt nicht für möglich gehaltenen Tiefpunkt“. Geschadet hat der Partei nach seiner Einschätzung unter anderem die Ankündigung ihrer Präsidentschafts-Kandidatin Gesine Schwan, um die Stimmen der Linken werben zu wollen. Viele Wähler fürchteten, dass entgegen allen Beteuerungen von Parteichef Kurt Beck mit ihrer Kandidatur ein Signal für ein bundesweites Zusammengehen mit der Linkspartei gegeben werde, so Güllner.
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